Bernd Münker ist neuer Pfarrer in Netphen
Nach über zweijähriger Vakanz haben die Protestanten in Netphen wieder einen Pfarrer: Bernd Münker wurde am Sonntag mit einem Gottesdienst in die Netphener Pfarrstelle der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Dreieinigkeit eingeführt. Er ist dort kein Unbekannter: Seit 2016 war Münker Pfarrer der verbundenen Pfarrstelle in den Kirchengemeinden Deuz und Rödgen-Wilnsdorf. Im Rahmen der gemeinsamen Gottesdienstplanung der Kirchengemeinden Deuz, Dreis-Tiefenbach und Netphen, die zum Jahresbeginn zur Dreieinigkeitsgemeinde fusioniert sind, stand er zuletzt bereits regelmäßig auf der Kanzel der Netphener Martini-Kirche.
Es war Corona-bedingt eine Einführung ohne „Pomp und Gloria“, wie Münker in seiner Predigt sagte. Sie fand im kleinsten Kreis statt: Nur die Mitglieder des Bevollmächtigtenausschusses (BVA) der Gemeinde, Superintendent Peter-Thomas Stuberg und Münkers Ehefrau Beate nahmen teil. Ihm selbst mache das wenig, sagte Münker, schade sei aber, dass die Gemeinde den Gottesdienst nicht live miterleben könne. Damit die Netphener die Einführung ihres neuen Pfarrers aber nachträglich sehen können, filmte Jugendreferent Henning Klaus den Gottesdienst. Das Video wird auf dem YouTube-Kanal der Kirchengemeinde Dreieinigkeit zu sehen sein.
In seiner Predigt betonte Münker, dass auch in der zermürbenden Pandemie Gott präsent sei, wenn Menschen füreinander da seien. „Das Wunder mitten im Alltag ist doch: Der Herr ist da in unserer Schwester und unserem Bruder“, sagte der Pastor. Trotz der Krisenzeiten seien Christen aufgerufen, die Kirche Jesu aufzubauen. „Und doch steht und fällt nicht alles mit unseren Bemühungen: Der Herr ist der Garant, er ist da“, sagte Münker. Superintendent Stuberg sagte in seiner Ansprache, Münker sei als Pfarrer gerade in der aktuellen Zeit zum Hoffnungsboten gesandt und berufen. Es gelte, die Hoffnung weiterzugeben, die sich aus der Auferstehung Jesu Christi speise. „Aus unserer eigenen Kraft haben wir diese Hoffnung nicht“, sagte der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Siegen. „Wir sind als Pfarrer nicht einfach nur besonders positiv denkende Menschen. Sondern Gott legt seine Hoffnung in uns und wirkt an uns und durch uns.“
Die Netphener Gemeinde sei jedenfalls „heilfroh, dass die lange Vakanz ein Ende hat und dass sie wieder einen verlässlichen Pfarrer hat“. Die Pfarrstelle in Netphen war vakant, seitdem Pfarrer Lothar Schulte Anfang 2019 in die Gefängnisseelsorge gewechselt war. Seit August 2019 hatte Daniel Schwarzmann als Pfarrer im Probedienst in der Kirchengemeinde Netphen Vertretungsaufgaben übernommen. Er setzt seinen Probedienst seit März im Kirchenkreis Gelsenkirchen-Wattenscheid fort.
Bernd Münker wurde am 14. Dezember 1965 in Weidenau geboren. Nach seinem Vikariat im Siegerland war er von 2003 bis 2008 im Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten tätig, um dann als Pfarrer in Eiserfeld in den Kirchenkreis Siegen zurückzukehren. Seit 2016 war er im Rahmen einer verbundenen Pfarrstelle zu 40 Prozent Dienstumfang in der Kirchengemeinde Deuz und zu 60 Prozent in der Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf tätig. Bernd Münker ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Quelle: Pressemitteilung des Evangelischen Kirchenkreises Siegen