Enkeltrick, Schockanruf & Co. - Informationsveranstaltung im Rathaus Netphen sensibilisiert für Betrugsmaschen
Ein Brandthema, dem sich aktuell nahezu niemand entziehen kann. Dennoch schaffen es Kriminelle immer wieder, ihre Opfer in einen emotionalen Ausnahmezustand zu versetzen und zu betrügen.
Die 2. Opferschutzbeauftragte und Kriminalhauptkommissarin der Polizei Siegen-Wittgenstein, Sonja Siebel und das Seniorenbüro der Stadt Netphen hatten deshalb am vergangenen Dienstag, den 20. Juni, interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um sie über verschiedene Betrugsszenarien aufzuklären und ihnen wichtige Verhaltensweisen zum Selbstschutz zu vermitteln.
„Die Polizei ruft niemals selbst mit der 110 an“
Das Hauptziel der Veranstaltung war es, ältere Menschen für die gängigen Betrugsmaschen zu sensibilisieren und ihnen wertvolle Tipps zu geben, wie sie sich effektiv schützen können. Angesichts der zunehmenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen ältere Menschen gezielt als Opfer ausgewählt werden, ist es von großer Bedeutung, sie über diese Bedrohungen aufzuklären.
Sonja Siebel, die als 2. Opferschutzbeauftragte der Polizei Siegen-Wittgenstein über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Betrugsfällen verfügt, hielt einen informativen Vortrag über die gängigsten Betrugsmaschen, darunter der berüchtigte Enkeltrick per Telefon oder WhatsApp, der Schockanruf sowie der Taschendiebstahl.
Sie erläuterte detailliert die Vorgehensweise der Täter und gab den Teilnehmenden wertvolle Ratschläge, wie sie potenzielle Betrugsversuche frühzeitig erkennen und abwehren können. Auch Erfahrungsberichte und Beispiele der gängigsten, aber auch ungewöhnlichen Betrugsmaschen wurden vorgestellt und es konnten Fragen gestellt werden.
Dazu gehörten Ratschläge wie "Misstrauen gegenüber unbekannten Anrufern", „die Polizei ruft niemals selbst mit der 110 an“, "persönliche Informationen nicht preisgeben" und "im Zweifelsfall Vertrauenspersonen um Rat fragen". Durch solche praktischen Tipps sollen ältere Menschen in die Lage versetzt werden, Betrugsversuche zu durchschauen und ihnen keine Chance zu geben.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung bildete die Zusammenfassung auf Sejerlänner Platt. Die eingängigen Worte prägen sich besonders gut ein und ließen alle Teilnehmenden nochmal schmunzeln.
Ob Platt:
Net obräje – Nicht aufregen
Röich bliewe – Ruhig bleiben
De Kenner selwer ohrofe – Da kann er/sie selbst anrufen (Bezogen auf die Kinder oder Enkelkinder)
Ob kinn Fall wat überwiese – Auf keinen Fall etwas überweisen
Ke Geld o främde Lüh üwergär – Kein Geld an fremde Leute überweisen
Wemmer sich osecher es, lewer de rechtije Polizej ohrofe – Wenn man sich unsicher ist, lieber die richtige Polizei anrufen
De Polizej fräjt nie, ob mer Geld de heem häd – Die Polizei fragt nie, ob man Geld zuhause hat
Obläh is net ömmer ohfröndlich – Auflegen ist nicht immer unfreundlich
„Vielen Dank an Frau Siebel und die Polizei Siegen-Wittgenstein für die Zusammenarbeit! Die Informationsveranstaltung hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden älterer Menschen zu fördern.“, so Frau Kayser, Leiterin des Seniorenbüros der Stadt Netphen.
Bei Fragen oder generellem Interesse an weiteren Informationsveranstaltungen zu den Themen Enkeltrick, Schockanruf & Co. melden Sie sich gerne bei dem Seniorenbüro der Stadt Netphen unter der Telefonnummer 02738 603 145 oder per Mail unter k.kayser@netphen.de.