Klassentreffen - Tradition seit über 60 Jahren
Auch dieses Jahr feiern wieder viele Schülerinnen und Schüler ihren Abschluss. Hat man sich noch täglich auf dem Schulhof und im Klassenraum getroffen, tritt nun jeder eigene Wege an.
Am ersten April 1958/1959 wurden 55 Mädchen und Jungen an der katholischen Volksschule Netphen eingeschult. Obwohl inzwischen viele Jahrzehnte vergangen sind, ist die Heimatverbundenheit und die Tradition des Klassentreffens bemerkenswert.
Die Geschichte der Klassentreffen reicht nunmehr über viele Jahre zurück. Die erste Zusammenkunft fand im Jahr 1969 im Gasthof Böttcher statt und war ein großer Erfolg. Seitdem haben sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler alle zwei Jahre im Frühjahr in Netphen getroffen. Das Programm der Klassentreffen umfasst verschiedene Aktivitäten, die darauf abzielen, das Miteinander zu stärken und die Verbundenheit zur Heimatstadt zu festigen. Dazu gehören Stadtführungen, gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge in die Umgebung sowie sportliche Aktivitäten wie Wanderungen und Ausflüge.
Detektivarbeit gefragt
Die Idee, Organisation und Planung der Klassentreffen wird geleitet von Horst Szydlowski. Der engagierte Netphener stellt sicher, dass die Veranstaltung reibungslos abläuft und alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler rechtzeitig über Ort und Zeit informiert werden. Dieser hatte einiges an Detektivarbeit hinter sich.
Bei der Einschulung bestand die Klasse aus ursprünglich 55 Schülern. 7 Schüler sind leider bereits verstorben und ein Teil konnte trotz intensiver Suche nicht ausfindig gemacht werden. Bis nach Kanada und in die USA hat Horst Szydlowski die ehemaligen Schulkameraden kontaktiert. Immer dabei ist auch die einzige Überlebende aus der Familie des ehemaligen Rektors und bekannten Heimatmalers Georg Heimann.
Alle sind neugierig, was ihr Klassenkamerad Horst Szydlowski sich hat einfallen lassen. Eine Fahrt mit dem Oldtimerbus „Roter Strolch“ zur Ginsburg, zum Forsthaus und Heiligen Born bot ein absolutes Highlight. Als die Hupe plötzlich nicht mehr aufgehört hat zu hupen, hatte die Gruppe auf der Fahrt alle Aufmerksamkeit auf sich.
Natürlich stand auch einst der Besuch der alten Volksschule bereits auf dem Plan, was Jede mit Freude und wehmütigen Emotionen verbunden war.
Die fort gezogenen Klassenkameraden interessieren sich immer sehr für die baulichen und strukturellen Veränderungen in ihrer Heimatstadt, so ist aktuell beispielsweise der Borkenkäferbefall und deren Auswirkungen Thema.
Alte Klassenbucheinträge
Selbst die ehemaligen Lehrer wurden ausfindig gemacht und eingeladen. Herr Heimann und Herr Schlegel nahmen aktiv teil. Auch das damalige Klassenbuch tauchte auf, was natürlich für alle eine außergewöhnliche Gegebenheit war und viele Gesprächsthemen bot. Über die Einträge wurde herzlich gelacht. So spielte ein Lehrer während des Unterrichts Geige, scheinbar so schief, dass Schüler Radiergummis nach ihm geworfen haben.
Treffen am 05.05.2023
Bedingt durch kurzfristige Krankheit, waren bei dem letzten Klassentreffen am 05. Mai 2023 „nur“ 18 Ehemalige anwesend. Das angebotene Programm wurde freudig erwartet und rege angenommen. Der präsentierte Waldimbiss mit geräucherten Forellenfilets, Siegerländer Schanzenlaib und Rubensbrot vor der Imponierend anzuschauenden Waldkapelle in Brauerdorf und dem Blick ins Netphener Tal, wurde lobend angenommen.
Anschließend besuchten sie das Heimatmuseum Netpherland, wo in beeindruckender Form die Geschichte Netphens nachvollzogen und ersichtlich dargestellt wurde. Die Teilnehmer wurden durch die Führung vom Museumsteam teilweise versetzt ins Kindesalter.
Nach dem Museumsbesuch wurde das „Bernstehüsche“ auf dem Bernstein besucht. Die Weitgereisten waren fasziniert, welch schönes Panorama sie von dort oben zu sehen bekamen. Abgeschlossen wurde das Klassentreffen im Landhaus Heinrichshöhe bei einem gemeinsamen Essen.
Die Tradition der regelmäßigen Klassentreffen des Einschulungsjahrgangs von 1958/60 in Netphen ist ein wunderbares Beispiel für den Wert von Zusammenhalt und Erinnerung. Regelmäßig kommen die ehemaligen Schülerinnen und Schüler zusammen, um ihre Vergangenheit zu feiern und neue Erinnerungen zu schaffen. Diese Tradition zeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Wurzeln nicht zu vergessen und den Geist der Verbundenheit aufrechtzuerhalten.