Feierliche Eröffnung des Gerhard-Stötzel-Platzes
In einer feierlichen Zeremonie wurde am 30. Mai 2023 der Gerhard-Stötzel-Platz im Herzen von Grissenbach offiziell eröffnet. Die Veranstaltung, die von einer großen Anzahl von Bewohnern und Gästen besucht wurde, markierte nicht nur die Einweihung eines neuen öffentlichen Platzes, sondern auch eine Hommage an einen bemerkenswerten Mann, Gerhard Stötzel, der eine beeindruckende Karriere vom Metalldreher zum Zeitungsredakteur und schließlich zum Reichstagsabgeordneten in Berlin gemeistert hatte.
Bereits vor über 20 Jahren war der am 23. Dezember 2021 verstorbene Netphener Heimatforscher Ewald Hatzig im Rahmen seiner familiengeschichtlichen Recherchen darauf gestoßen, dass einem gebürtigen Grissenbacher im 19. Jahrhundert an seinem neuen Wohnort Essen eine erstaunliche Karriere vom Metalldreher zum Zeitungsredakteur und zum Reichstagabgeordneten in Berlin gelungen war.
Wunsch der Grissenbacher umgesetzt
Auf Wunsch der Bürgerversammlung haben der Rat und die Verwaltung der Stadt Netphen nun den bisher namenlosen Platz nach dem „Gressemr Jong" umbenannt und in dem Bereich, wo einst sein Geburtshaus stand, eine Gedenktafel, die an die wichtigsten Stationen im Leben von Gerhard Stötzel erinnert, aufgestellt. Annette Scholl unterstützt das Projekt aus ihrem Budget als Ortsbürgermeisterin und finanzierte die Gedenktafel im Rahmen der „Stehenden Stadtführung“ der Stadt Netphen mit.
Feierliche Eröffnung
Der Gerhard-Stötzel-Platz, der sich am Ort seines Geburtshauses in Grissenbach befindet, wurde mit viel Sorgfalt gestaltet und bietet nun einen attraktiven Raum für Begegnungen und Erholung. Die Eröffnung begann mit einer feierlichen Ansprache des Bürgermeisters, der die Bedeutung des Platzes betonte und die Anstrengungen lobte, die unternommen wurden, um Gerhard Stötzel und seine außergewöhnlichen Leistungen zu würdigen. Ortsbürgermeisterin Annette Scholl führte durch das Programm. Der 13-jährige Lukas Eling an der Trompete und der KAB-Chor sorgten für die musikalische Begleitung.
Heimatforscher Wilfried Lerchstein informierte die Anwesenden in einem kurzen Vortrag über das Leben und Wirken von Gerhard Stötzel. Thomas Kleber rezitierte aus einer bewegenden Reichstagrede des Grissenbachers, in der es um die Abschaffung der Kinderarbeit ging.
Enthüllung der Gedenktafel
Im Anschluss an die Reden wurde die Informationstafel enthüllt, die das Leben und die Errungenschaften von Gerhard Stötzel detailliert darstellt. Die Tafel, die sich in die stehende Stadtführung einreiht, zeigt die verschiedenen Phasen seines Lebens auf.
Stötzel war im Reichstag Mitunterzeichner des Gesetzentwurfes über die Sonntagsruhe und gegen Sonntagsarbeit. Als Mitglied verschiedener Reichstagskommissionen engagierte er sich unter anderem für eine Novellierung der Gewerbeordnung, einen Unfallversicherungsgesetzesentwurf, für die Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit und die Einführung einer Invaliden-, Witwen- und Hinterbliebenenversorgung.
Der Platz wird nun als ständige Erinnerung an seine Errungenschaften dienen und die Bewohner dazu ermutigen, sich ebenfalls für ihre Ziele einzusetzen und ihren Träumen zu folgen.