Mit den Jägern unterwegs im Johannland
Wer steht samstags freiwillig vor 4 Uhr auf? Klar, Jägerinnen und Jäger müssen das, wenn Sie rechtzeitig zur Morgendämmerung in ihren Revieren sein wollen, aber sonst?
Am Samstag, den 13. Mai, waren es in Netphen-Helgersdorf aber gleich 29 Kinder, die der Einladung von Petra und Jörg Braun, den örtlichen Jagdpächtern, folgten und den Wecker entsprechend gestellt hatten.
Das Aufstehen klappte perfekt und um 4:30 Uhr standen die Kinder zusammen mit ihren Eltern am Jagdhaus in der Helgersdorfer Ortsmitte.
Alle Kinder waren hellwach, warm eingepackt und fieberten einem aufregenden Morgen entgegen. Nach kurzer Einweisung durch Petra Braun in den Ablauf wurde jedes der Kinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren einer Jägerin oder einem Jäger zugeordnet und schon ging es mit Fahrgemeinschaften los zum Beobachten der Wildtiere in den Revieren Helgersdorf/Irmgarteichen sowie Gernsdorf.
Auf den Hochsitzen angekommen, erlebten alle als erstes das bereits einsetzende Vogelkonzert – im Mai ist das besonders schön und vielfältig.
Nun gab es für die Naturentdecker viel zu beobachten.
Tatsächlich kamen Rotwild, Wildschweine, Rehe, Hasen, Füchse (auch Fuchswelpen), Eichelhäher, Mäusebussarde, Krähen und viele Singvögel in Anblick.
Auf der Jagd ist es wirklich nie langweilig und wenn keine Wildtiere zu sehen sind, können auch Kühe, Pferde, Schafe, streunende Katzen oder Spinnweben im Morgentau lohnende Beobachtungsobjekte sein. So auch an diesem Morgen.
Etwa gegen 7 Uhr waren die Wildtiere dann aber in ihren Tageseinständen verschwunden. Dies ist der Grund, warum Jäger morgens so früh aufstehen müssen, wenn sie Tiere sehen wollen.
Die meisten Kinder hatten dann auch genug gesehen. Sie verließen mit ihren Führern die Hochsitze und trafen sich an der Grillhütte Helgersdorf, wo wärmender Kakao und für die Erwachsenen Kaffee beim gemeinsamen Frühstück die Lebensgeister neu erweckte.
Um 8 Uhr kamen noch die Jagdhornbläser des Hegerings Netphen und Falkner zur Grillhütte. Während die Jagdhornbläser verschiedene Signale spielten, erklärte Petra Braun vieles zu den Tieren, die zuvor beobachtet werden konnten.
Sofort umringt waren auch die Falkner.
Hier konnten die Kinder den Falknern Fragen stellen und, wer wollte, echte lebende Falken auf die Hand nehmen.
Viele der Jägerinnen und Jäger hatten natürlich den eigenen Jagdhund dabei. Auch die vierbeinigen Jagdgefährten ließen alle Streicheleinheiten gerne und geduldig über sich ergehen.
Gegen 11 Uhr konnten die Eltern ihre Kinder wieder abholen, die an dem Tag wahrscheinlich etwas müder als normal waren, dafür aber sicher eine Menge zu erzählen hatten.