Mathematik erleben im Digitallabor
Das Gymnasium Netphen eröffnet ein sogenanntes „Digitallabor“. Doch was bedeutet das und wofür ist es gut?
Als Teil des Regionalprojektes „DigiMath4Edu“ – Mathematikunterricht digital gestalten wurde das Digitallabor als Gemeinschaftsprojekt zwischen der Universität Siegen, dem Gymnasium Netphen und dem Schulträger errichtet. Die Stadt Netphen fördert das Labor mit rund 15.000 Euro. Bürgermeister Paul Wagener machte sich selbst ein Bild des geförderten Projektes.
Eine Investition in die Zukunft
Das Digitallabor im Gymnasium Netphen ist ein zukunftsorientierter Bildungs- und Erfahrungsraum zur Unterstützung der digitalen Schulentwicklung in Netphen. Er bietet hybride Möglichkeiten für Austausch, Lernen und Begegnung. Hier stehen neue Technologien wie 3D-Drucker und Virtual-Reality-Brillen bereit. Diese ermöglichen beispielsweise die Berechnung am konkreten Objekt.
Komplexe mathematische Zusammenhänge, wie die Berechnungen im Vektorraum, können für die Schülerinnen und Schülern so anschaulich und erlebbar gemacht werden.
Alle Schulklassen, die das Digitallabors nutzen, können hier selbstständig ausprobieren, experimentieren und umsetzen, sich über ihre Erfahrungen mit anderen austauschen und durch sachkundige Unterstützung von Projektleiter der Universität Siegen Kevin-Lee Hörnberger und der beiden Digitalassistenten Nico Voß und Jasmin Müller neue Dinge lernen und erfahren.
3D-Drucker erstellen Anschauungsmodelle
Das Projekt weckt Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Marco Meiswinkel, Fachvorsitzendem des Faches Mathematik des Gymnasiums: „Es hilft super, Projekte anschaulicher zu gestalten. Auch innerhalb des Kollegiums erkennen wir die Vorteile. Das Labor hilft bei der Vorbereitung von Referendariaten, wo Stellschrauben sind, an denen wir drehen können, wie wir fachübergreifend unterstützen können.“
Es ist wichtig, die Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis anschaulich zu machen.
Marco Meiswinkel hofft, die Schüler mit der modernen Technik begeistern zu können. Begeistern nicht nur für das Fach Mathematik, sondern auch begeistern für die Technik an sich und was damit alles möglich ist. Die Schüler sollen sich seiner Meinung nach schließlich frei entfalten können. „Sie sind einfach unvoreingenommen und suchen an kreativen Lösungen für Probleme, beispielsweise in der Vektorrechnung“, spricht er aus Erfahrung.
Schulleiter Eckhard Göbel weiß aus Erfahrung, dass die Kinder und Jugendlichen etwas Handfestes brauchen. „Etwas zum Anfassen eben“, sagt er. Das sei enorm wichtig. Die Schüler seien sehr individuell, davon ist er überzeugt. So seien Kinder, die einen Praxisbezug benötigen, um Motivation und Interesse zu wecken, nicht die Seltenheit. Das käme an Schulen mit viel Theorie viel zu kurz, sagt er. „Das Digitallabor ist ein klasse Anreiz für die Schüler, sich für die Mint-Fächer zu begeistern“.