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Klöppelgruppe Netphen - »Einfach Spitze!«

In Netphen wird seit einigen Jahren jeden Montag geklöppelt. Dorothee Spies leitet die Klöppelgruppe und gibt dort ihr Wissen über die Handwerkskunst weiter. Erfunden wurde das Handwerk bereits vor mehreren Jahrhunderten. Wer das Klöppeln lernen möchte, sollte aber etwas Geduld mitbringen.

Dorothee Spies, die sich seit einigen Jahren als Ortsbürgermeisterin von Netphen für die Bürgerinnen und Bürger einsetzt, hat ein, zumindest für die Region, sehr seltenes und ungewöhnliches Hobby für sich entdeckt.

Klöppelgruppe Flotte Spitze (2) © L. Reuter
Klöppelgruppe Flotte Spitze (2) © L. Reuter


Auf den Tischen der Großeltern entdeckt man ab und zu noch alte Spitzendeckchen. Wie die gemacht werden, wissen die meisten aber nicht. Das Handwerk dazu nennt sich Klöppeln. Dorothee Spieß ist die absolute Klöppel-Expertin. Vor 13 Jahren hat Sie in einem Kurs zum kreativen Handarbeiten in Geisweid das „Klöppeln“ für sich entdeckt. Seitdem gab es für die Begeisterung kein Halten mehr. Vor der Corona-Zeit war sie viele Jahre lang Dozentin und Vorsitzende des Deutschen Klöppelverbandes. Die Bücherregale in ihrem „Kreativ-Dachboden“ sind bis oben hin gefüllt mit hunderten historischen und handwerklichen Büchern zum Klöppeln und die Wände behangen mit allerlei Geklöppeltem.

Klöppeln ist eine sehr alte Handwerkskunst, die es seit mehreren Jahrhunderten gibt. Sie erinnert ein bisschen an das Weben. Während dabei jedoch alle Fäden fest gespannt sind, ist beim Klöppeln jeder Faden einzeln auf den sogenannten Klöppeln aufgerollt. Diese Fäden kann man dann entsprechend bewegen, verweben und verflechten.

Geduld ist der Weg zum Erfolg

Wer Klöppeln möchte, sollte Geduld mitbringen. "Es ist am Anfang etwas anstrengend, weil die Hände anders gefordert werden als bei anderen Handarbeitstechniken, aber wenn einmal der Durchbruch da ist, geht es eigentlich relativ schnell weiter", sagt Dorothee Spies. Wer geduldig genug ist, kann alles von Tischdeckchen über Kissen bis hin zu Schals und Westen herstellen.

Vor dem Klöppeln kommt allerdings das „meditative Wickeln“. Den Kursteilnehmerinnen gefällt es besonders, dass man dabei Achtsamkeit lernt, denn anders als beim Stricken könne man keine Sekunde dabei fernsehen.

Die Netphenerin empfiehlt, sich das Klöppeln besser nicht selbst beizubringen, weil dann Fehler entstehen können. Die Grundausstattung besteht aus einem Heukissen, den Klöppeln, dem Garn, einem Körbchen und den Steck- und Häkelnadeln. Die Klöppel heißen übrigens so, weil sie ein bisschen aussehen wie ein Glockenklöppel. Anfängersets können bei dem Montagskurs ausgeliehen werden.

Ansteckende Leidenschaft

Mit ihrer Klöppel-Leidenschaft hat Dorothee Spies mittlerweile viele Leute angesteckt, so kommt Edda bereits seit Jahren regelmäßig zum Klöppel-Treff „Flotte Spitze“. Die beiden neuen Kursteilnehmerinnen Almut und Karin arbeiten aktuell an einem Tischband und einem Hahn, passend zur Osterzeit. Für sie ist das Besondere am Klöppeln, dass dabei etwas herauskommt, was nicht jeder hat. Auch wenn die Arbeit daran mal länger dauert.

„Klöppeln ist nicht gleich Kloppen“

Auch Kurse für Konfirmandinnen und Konfirmanden hat die Kursleiterin bereits angeboten. Dabei musste sie schon oft herzlich lachen, als einige Jungs dachten, man würde beim Klöppeln mit Hölzern auf den Tisch kloppen.

Nach der ersten Ernüchterung, dass es vielmehr um Geschicklichkeit mit Garn und Klöppel geht, waren aber doch auch diese Kinder handwerklich sehr begabt und hatten auch Freude an den selbstgefertigten Schlüsselanhängern.

Bei der Klöppelgruppe „Flotte Spitze“ sind alle herzlich willkommen.

Nicht bloß Spitzendeckchen können in dem Klöppeltreff realisiert werden, auch Kunst, Dreidimensionales oder sogar Accessoires wie Schals und Tücher sind möglich.

Dorothee Spies leitet durch den Abend, berät und hilft. Bei einem Besuch konnte man direkt spüren, dass wahre Freundschaften in der Klöppelgruppe „flotte Spitze“ entstanden sind.

Die Klöppelgruppe Flotte Spitze trifft sich regelmäßig montags, außer in den Ferien.

Anmeldungen bitte an:

Dorothee Spies, unter der Telefonnummer 02738-8599 oder per E-Mail an dorothee.spies@t-online.de.

18.02.2023