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Stadtporträt

21 Ortsteile 1 Stadt - Vielfalt für ein Ganzes

Als Stadt der kleinen Dörfer präsentiert sich das Netpherland durch die unterschiedlichsten Gegensätze:
Tradition und Moderne, Industrie und Natur, Arbeiten und Freizeit, Brauchtum und Innovation. Und gerade das macht die Stadt Netphen so kontrastreich und l(i)ebenswert.

Traditionell ist das Netpherland ein starker Wirtschaftsstandort und gehört mit den vielen, industriell geprägten Betrieben zur Industrieregion Siegerland.
Gewerbe und Industrie haben über Jahrhunderte das Erscheinungsbild einiger größerer Ortsteile geprägt und gleichzeitig die Wirtschaftskraft Netphens geschaffen. Die mittelständische Wirtschaftsstruktur ist geprägt durch im Stadtgebiet ansässige verarbeitende Gewerbebetriebe, die nicht nur deutschland-, sondern auch weltweit einen guten Ruf genießen. Dadurch fanden und finden viele Netpher BürgerInnen innerhalb des Stadtgebietes einen passenden Arbeitsplatz.

Die Einwohner Netphens schätzen an ihrer Heimatstadt, dass sie ihnen auch im Alltag ein Rundum-Sorglos-Paket bietet: der Bäcker um die Ecke, die Apotheke gleich daneben – Netphen bietet alles, was man zum Leben braucht. Darüber hinaus hat die Stadt viele weiche Standortfaktoren zu bieten. Davon profitieren alle.

In den Ortsteilen findet man preiswerte Bauplätze und zentrales Wohnen in den Ortskernen ist oft möglich. Die Ausstattung mit Kindergärten, Schulen und Einrichtungen der Daseinsvorsorge ist als sehr gut zu bezeichnen.
Perfekt ergänzt werden die zuvor genannten Faktoren durch die naturräumlichen Gegebenheiten - die sehenswerte Mittelgebirgslandschaft am Rothaarsteig, die Obernautalsperre sowie die Quellgebiete der großen Flüsse Eder, Lahn und Sieg - die einen hohen Erholungs- und Erlebniswert kostenlos bieten.

Ganz aktuell wurden öffentliche Grün- und Parkflächen gestaltet und auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zugeschnitten konzipiert. Mit der Ansiedlung der Trampolinarena im Freizeitpark Netphen wurde ein ganz neuer Akzent im Bereich der zeitgemäßen Freizeitgestaltung geschaffen, der durch einen Outdoor-Bewegungspark für alle Generationen und bestenfalls um eine multifunktionale Freizeit- und Erlebnishalle mit Eisstadion ergänzt werden soll.

Die Geschichte Netphens

Obwohl aufgrund der eingehenden Bodenforschung der vergangenen Jahre erwiesen ist, dass bereits um 500 vor Christus die Dauerbesiedlung des Siegerlandes begann, tritt die hiesige Gegend erst im 11. Jahrhundert nach Christus durch schriftliche Überlieferungen ins Licht der Geschichte.

Als Grundherren nennen die Urkunden die Landesherren (die Grafen von Nassau), den Adel und die Kirchen einschließlich des Klosters Keppel. 1239 wurde Netphen erstmals urkundlich erwähnt.  Das älteste und bedeutendste Grundherrengeschlecht des hiesigen Raumes waren die 1215 erstmals erwähnten Herren vom Hain auf Burg Hainchen, die in engem, verwandtschaftlichen Verhältnis zu den Adeligen von Bicken standen und mit ihnen zusammen im 14. und 15. Jahrhundert mehr als ein Drittel des Grundbesitzes und der grundherrlichen Rechte in der heutigen Stadt Netphen besaßen.

Das Netpherland hat ein recht wechselvolles Schicksal gehabt. Gute und schlimme Zeiten, Frieden und Fehden wechselten sich ab. Vor allem das 17. Jahrhundert brachte große Unruhen in das Land. Sie begannen, als Graf Wilhelm von Nassau Führer der Niederländer im Kampf gegen Spanien wurde. Er brauchte einen erheblichen Teil der Geldmittel, die ihm sein Bruder, Graf Johann der Ältere von Nassau-Dillenburg-Siegen zur Verfügung stellte, für die Kriegsführung auf. Zur Sicherstellung der Darlehen musste er sein ganzes Land verpfänden, darunter auch die Gemeinde Netphen für 9.000 Gulden. Die drückenden Steuerlasten ließen das Land und die Bevölkerung völlig verarmen. Die Lage verschlimmerte sich weiter nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges. In der zweiten Hälfte des Krieges musste das Netpherland wiederholt Truppendurchmärsche, Einquartierungen und damit verbundene Ausschreitungen ertragen. Von 1635 - 1637 wütete die Pest.

1742 fielen sämtliche nassauische Lande nördlich der Lahn an den Prinzen Wilhelm Karl Friso von Oranien, Fürst von Nassau-Diez und Erbstatthalter der vereinigten Niederlande, wonach das Netpherland nun nicht mehr nur Teil des winzigen Fürstentums Nassau-Siegen, sondern auch des großen oranischen Staates war. Napoleon schlug das ganze Siegerland dem neu gegründeten Großherzogtum Berg zu und ließ es nach französischem Muster verwalten. Netphen, mit den Landbürgermeisterein Hilchenbach, Ferndorf, Netphen und Irmgarteichen wurde ein Kanton des Arrondissements Siegen.  Das Großherzogtum Berg wurde jedoch schon 1813 wieder aufgelöst, wobei das Netpher Gebiet vorübergehend an den Prinzen von Oranien zurückkam,  bis dieser 1815 König der Niederlande wurde und auf seine deutschen Stammlande verzichtete. Nach einer einjährigen Teilung des Netpherlandes erfolgte 1816 die Übernahme des gesamten, von Natur und Geschichte zum Einheitsraum bestimmten Gebietes durch Preußen.  Damit war das Amt Netphen ein Teil des aufstrebenden preußischen Staates geworden, unter dessen Verwaltung bald ein beachtlicher wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung einsetzte.

Mit der fortschreitenden Industrialisierung im 20. Jahrhundert verloren die Gemeinden des Amtes allmählich ihren bäuerlichen Charakter und entwickelten sich zu aufstrebenden Gemeinwesen, in denen durch Vielzahl von Industrie-, Handels- und Handwerksbetrieben der verschiedenen Branchen den Einwohnern eine gesicherte Existenzgrundlage geschaffen werden konnte.

Die sprunghafte Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg gab Anlass, sich von den überkommenen Gemeindegrenzen zu lösen und im ganzen Siegerland Großgemeinden zu bilden. Durch das Zweite Siegerlandgesetz entstand mit dem 01.01.1969 die Großgemeinde Netphen, die sich im wesentlichen aus den Gemeinden des damaligen Amtes Netphen zusammensetzte.

Seit der kommunalen Neugliederung ist in Netphen viel bewegt worden. Trotz der anfangs kaum lösbar erscheinenden Gesamtproblematik ist die größte Flächengemeinde im Siegerland doch dem Hauptauftrag aus der Kommunalreform durchaus gerecht geworden: Ein homogenes, nicht nur lebenstüchtiges, sondern auch vitales Kommunalwesen zu schaffen.

Mit dem Überschreiten des Einwohnerschwellenwertes von 25.000 Einwohnern am 30.06.1997 (25.068 Einwohner) waren erstmals die Voraussetzungen erfüllt, dass Netphen zum 01. Januar 2000 den Status einer mittleren kreisangehörigen Stadt erhielt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Stadt Netphen unter der Telefonnummer 02738 603-111, eMail: stadt@netphen.de.

Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte des Netpherlandes erfahren Sie auch im Heimatmuseum Netpherland, Lahnstraße 47, 57250 Netphen.
Ein interessanter Link ist folgender: Internet Portal westfälische Geschichte

Das Wappen der Stadt Netphen

Dem früheren Amt Netphen war durch Urkunde vom 17.08.1937 vom Oberpräsidenten der Provinz Westfalen das Recht verliehen worden, das Wappen mit folgender Beschreibung zu führen:

"Das Wappen zeigt in gold den schwarzen Eber. Das Schild zeigt in blau den hervorbrechenden, goldenen, von 7 goldenen Schindeln begleiteten, nassauischen Löwen."
Wappen der Stadt Netphen
Wappen der Stadt Netphen

Der springende Eber im heutigen Netpher Wappen ist eine genaue Nachbildung des ältesten erhaltenen Siegerländer Gerichtssiegel, das der "Schöffen tzo Netfe ind Irmgarteichen" von 1467. Der Eber zeigt nach den Erläuterungen des Verwalters der Siegerland-Bücherei, Herrn Engelbert, vom 20.11.1931, einen Gast, der in den ausgedehnten Waldungen früher stets heimisch war und es auch jetzt noch ist.

Das eindrucksvolle Sinnbild des Netpher Schöffensiegels ist keine Neuschöpfung des christlichen Mittelalters, sondern weist zurück in die heidnische Vergangenheit, als man auf der Alten Burg noch das Julfest feierte und den  einheimischen Eber den Göttern als Opfer darbrachte (Böttger, Weyer, Lück in 'Geschichte des Netpherlandes').

Das Schildhaupt im Netpher Wappen ist auf die Verbindung des Kreises Siegen zu Nassau-Oranien zurückzuführen und findet sich in fast allen Siegerländer Wappen.

Das Logo der Stadt Netphen

Netphen Logo
Netphen Logo

Das Netpher Logo steht für unser Netpherland mit all seinen Qualitäten und Charaktereigenschaften:

  • Farbigkeit und Abwechslungsreichtum
  • Natur, Landschaft, Wald und Naturerlebnis
  • Bewegung, Energie, Gewässer: 3-Quellen-Stadt, Obernautalsperre und viele Bäche
  • Wohnen, Arbeiten, Ortskerne, Baudenkmäler

Als Fazit formuliert: Heimat mit Herz.