Schnelles Netz geknüpft - Breitbandausbau für vier Ortschaften beendet
Dank „kleiner schicker Kästen“, so formulierte es der technische Projektleiter Armin Judas, davon 22 an der Zahl, und insgesamt acht Kilometern Glasfaserkabel können 2400 Haushalte in Frohnhausen, Netphen und Eschenbach künftig gleichzeitig telefonieren, im Netz surfen und fernsehen.
Weitere 1100 Haushalte in Obernetphen und Brauersdorf (hier werden die Sanierung der K32 und die Verlegung des Kabels in einem Aufwasch erledigt) sind Anfang des zweiten Quartals 2018 an der Reihe. „Wir haben wieder einen Meilenstein zu vermelden“, freute sich Netphens Bürgermeister Paul Wagener am gestrigen Freitag. Gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern Manfred Heinz (Frohnhausen), Iris Cremer (Eschenbach), und Wolfgang Decker (Netphen), setzte er am St. Petersplatz symbolisch bis zu 100 MBit/s in Marsch: „Für vier Ortschaften ist die Datenautobahn für den Verkehr freigegeben.“ Nicht nur für die Bürger, die seit Jahren Einwahlschwierigkeiten und Verbindungsabrüche moniert hatten, brechen neue Zeiten an, auch für die Gewerbetreibenden. „Das ist wichtig als weicher Standortfaktor“, so Wagener. „Wir auf dem Land dürfen nicht abgehängt werden, hier sind viele ,hidden champions.‘“ Auch Schülerinnen und Schüler benötigten große Bandbreiten.
Mit dem Einschalten des symbolischen roten Knopfs ist es aber natürlich nicht getan. Wer von der neuen Infrastruktur profitieren will, muss sich mit der Telekom in Verbindung setzen, erst dann wird in besagtem „kleinen schicken (Verteiler-)Kasten“ auch die entsprechende Verbindung zum Super-Daten-Highway gelegt. Wichtig hierbei: Am besten im persönlichen Gespräch abklären, ob der heimische Router die geballte Datenladung noch verkraftet.
Ralf Engstfeld, Regio-Manager bei der Telekom: „Wenn es keiner bestellt, passiert da nichts.“ Sein Unternehmen und die Stadt betonten wiederholt die gute Zusammenarbeit, die sich auch in der raschen Fertigstellung niederschlage: Vor einem Jahr wurde die Genehmigung eingeholt, binnen sieben Monaten reiner Bauzeit waren die Kabel verlegt. Dass man den „Tanker Telekom“ derart planmäßig in den Hafen gelotst habe, war aus Sicht von Manfred Heinz auch ein Verdienst der Ratsfraktionen und fähiger Verwaltungsmitarbeiter.
Bisher waren rund 61,5 Prozent der Netphener Haushalte mit Breitbandanschlüssen über 30 Mbit/s versorgt, durch den Ausbau erhöht sich diese Quote auf 81 Prozent. In Kooperation mit dem Kreis und der Telekom folgen Beienbach, das obere Siegtal und das Werthetal. Bis Ende 2018/Anfang 2019 will Netphen somit die Breitband-Vollversorgung erreichen. Die nächste Ausbaustufe (und damit laut Wagener „das Non-Plus-Ultra“) sind Glasfaseranschlüsse bis ins Gebäude. Davon profitieren bislang ausschließlich die Haushalte im Neubaugebiet „Narzissenweg“ Deuz.
Text: Nicole Klappert/Siegerlandkurier