Netpher Schiedspersonen: Verabschiedung, Neubesetzung, Wiederwahl
Bürgermeister Paul Wagener lud am 16.09.2016 zu einer kleinen Feierstunde ins Rathaus anlässlich der offiziellen Verabschiedung von Schiedsfrau Tanja Hartmann-Sting und der Vereidigung ihres Nachfolgers Thomas Bergmann für den Bezirk Netphen I.
Schiedsmann Ulrich Schmelzer wurde in seinem Amt für den Bezirk Netphen IV, der die Ortsteile Hainchen, Helgersdorf, Irmgarteichen, Salchendorf und Werthenbach umfasst, bestätigt, konnte aber leider nicht anwesend sein. Seinen Diensten und denen von Schiedsfrau Hartmann-Sting dankte der Bürgermeister sehr herzlich. Tanja Hartmann-Sting übte das Schiedsamt seit 2011 aus und trat nun aus beruflichen Gründen zurück. Ihr Nachfolger Thomas Bergmann wurde per Ratsbeschluss für die gesetzliche Amtsperiode von 5 Jahren gewählt. Zu dem Schiedsbezirk von Frau Hartmann-Sting, den sie nun an Thomas Bergmann abtritt, gehören die Ortsteile Afholderbach, Beienbach, Brauersdorf, Eschenbach, Netphen, Oelgershausen und Sohlbach.
„Das Schiedsamt ist eine tragende Säule unseres Gesellschaftssystems, denn Streitigkeiten können im Allgemeinen besser und nachhaltiger durch ein gemeinsames Gespräch ausgeräumt werden als durch eine gerichtliche Entscheidung“, betonte Paul Wagener. In diesem Eindruck unterstützte ihn der Direktor des Amtsgerichts Siegen, Dr. Paul Springer, der aus seiner langen Erfahrung in den „Mühlen der Justiz“ beobachten konnte, dass eine Schiedseinigung wertvoller und beständiger als ein Gerichtsbeschluss sein könne.
Dr. Springer belehrte den neuen Schiedsmann Bergmann bei dessen Vereidigung darin, die Verantwortung des Dienstes ernst zu nehmen und zu beachten, dass er Pflichten zu erfüllen habe. Dafür erhielte er aber auch eine besondere Achtung in diesem Amt. Auch die scheidende Schiedsfrau Hartmann-Sting konnte ihrem Nachfolger wertvolle Worte mit auf den Weg geben. „In der Ruhe liegt die Kraft, auch im Schiedsamt.“ Nach ihrer Erfahrung könnten die meisten Streitigkeiten durch viel reden und vermitteln beigelegt werden, ohne dass eine offizielle Verhandlung erfolgen müsse. Von diesen sogenannten „Tür-und-Angel-Fällen“ hatte Tanja Hartmann-Sting zwei bis drei im Monat, aber in ihrer fünfjährigen Amtszeit „nur“ acht offizielle Verhandlungen. Thomas Bergmann freut sich auf seine Aufgabe und erhofft sich Einigungen, statt Kompromisse. Jeder solle als Sieger hervorgehen, mit dem Gefühl etwas gewonnen zu haben.
Bürgermeister Wagener informierte, dass die Stadt Netphen im Bedarfsfall gerne Räumlichkeiten im Rathaus für Schiedsgespräche zur Verfügung stellt.