Ergebnisse der Projektarbeiten
Kulturarbeit mit Jugendlichen
Die Arbeitsgruppe erörterte die Schwächen und die Chancen der Jugendkulturarbeit. Sie stellte fest, dass die Kulturarbeit mit Jugendlichen nicht primär als Aufgabe der Schulen zu verstehen ist. Fehlende Kommunikation erschwere die Arbeit, daher wäre eine bessere Vernetzung von Schulen und Vereinen mit der Stadt Netphen wünschenswert. Hierbei würde die Erstellung eines E-Mail-Verteilers helfen.
Nicht vertretbar sei die Reduzierung der Jugendlichen auf eine „Null-Bock-„ oder „Trink-Kultur“. Viele Jugendliche haben ein ernsthaftes Interesse an kulturellen Angeboten, welche man aufgreifen kann. Eine Idee wäre das Anlegen bzw. Einrichten eines Trailerparks mit einzelnen Wohnwagen mit unterschiedlichen Angeboten. Hierfür müssten ein geeignetes Areal sowie Möglichkeiten der Realisierung und der Finanzierung gefunden werden. Ein weiterer wichtiger Punkt wäre die Klärung der Verantwortlichkeit: Eigenregie oder kommunaler Jugendpfleger?
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde sehen eine Chance für die Kulturarbeit der Jugendlichen in der Theaterarbeit. Mit Absprache bzw. Abstimmung mit den Thetasi´s Eschenbach könnte dies ggf. als städtisches Projekt aufgezogen werden. Eine weitere Chance wäre die Einrichtung einer Schreibwerkstatt. In die richtige Richtung geht der Workshop „Kreatives Schreiben“, der im Gymnasium Netphen im Rahmen des Förderbandes „Leben.Lernen“ angeboten wird.
Erstrebenswert wäre insgesamt auch die Förderung der Zusammenarbeit von Jung & Alt.
Die Arbeitsgruppe formulierte folgende Ziele: Den Jugendlichen sollte ein Platz- bzw. Raumangebot zur Verfügung gestellt und ein kulturelles Programm angeboten sowie die Zusammenarbeit von Schulen, Vereinen, Kunst- und Musikschulen ausgebaut werden.
Aufbau Trailerpark
Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit den Möglichkeiten der Finanzierung des Trailerparks. Die Suche nach einer geeigneten Fläche erbrachte viele Ideen. So wurde der Bereich Freizeitpark/Sportpark, REWE - 3. Parkdeck, Diez-Platz hinter der ev. Kirche sowie städtisches Gelände „In der Schmellenbach“ oder „Auf der Lemsche“ vorgeschlagen. Zu beteiligen wäre der städtische Immobilienservice.
Die Realisierung des Trailerparks sieht zunächst den Aufbau einer Holzhütte oder das Aufstellen eines alten Wohnwagens vor. Im Falle eines guten Zuspruchs bei den Jugendlichen könnte der „Park“ beliebig erweitert werden. Zunächst müssten Finanzierung und Zuständigkeit (Bürgermeister?) geklärt werden.
Der Trailerpark könnte als Ferienprojekt aufgezogen werden und evtl. schon 2016 in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen starten. Zu klären wäre an dieser Stelle die mögliche Zusammenarbeit mit den Pfadfindern und Vereinen. Die Vernetzung des Projekts könnte über Facebook hergestellt werden.
Bis zur Jugendkulturkonferenz am bis 6. Februar 2016 sollten in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Jugendlichen sämtliche Vorarbeiten erledigt und das Konzept bis zu diesem Zeitpunkt im Entwurf fertiggestellt sein.
Eine weitere Idee wäre eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung für Jugendliche z.B. auf dem Marktplatz in Netphen.
Diez-Nachlass im Verein verwalten und Gründung einer Theatergruppe
Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Möglichkeit der Vereinsgründung, mit der Finanzierung und mit der Frage nach geeigneten Räumlichkeiten für Ausstellungen. Im Folgenden wird das näher erläutert:
Der Nachlass der Diez-Schwestern befindet sich zurzeit in Bremen. Die Nachfahren möchten den Nachlass der Stadt Netphen überlassen, da Netphen der Geburtsort der Schwestern ist.
Die Finanzierung könnte durch einen Teil der Mitgliedsbeiträge des Kulturforums abgedeckt werden, da es im Interesse des Kulturforums ist, kulturelle Angebote zu fördern. Der Diez-Verein könnte ein Zugewinn für das Kulturforum sein, wenn er als Teil des Kulturforums eingegliedert wird. Öffentliche Räume, wie sie in der Sparkasse zu finden sind, könnten einen geeigneten Raum für Ausstellungen bieten.
Die Teilnehmer hatten die Idee, den Diez-Verein mit der (angedachten) Schreibwerkstatt und mit der (stehenden) Stadtführung (Tourismus) zu vernetzen. Auch könnte der Verein mit der Jugendkultur verknüpft werden, indem die Universität und die Schulen (z.B. 12. Klasse) einbezogen werden (Thema „Gender-Literatur“). Konkrete Aufgaben des Vereins wären das Transkribieren des Nachlasses, das Abtippen bzw. Digitalisieren der Werke sowie das Ausstellen des Nachlasses, welches einmal im Jahr neu zu organisieren wäre.
Die Ausstellungen würden nicht nur den Nachlass zeigen, wünschenswert wären Dokumentationen und Grafiken zur Biografie der Schwestern. Die Ausstellungen könnten durch sachkundige Bürger erläutert werden. Alternativ gäbe es die Möglichkeit, dass Fachleute literarisch-historische Vorträge halten.
Notwendig wäre das Anwerben von Sponsoren, um zum Beispiel Ausstellungszubehör wie Vitrinen zu beschaffen. Um den Nachlass ggf. aufzustocken, gibt es im Internet die Möglichkeit nach Originalauflagen zu suchen (ZVAB.com Online Antiquariat).
Eine weitere Idee wäre die jährliche Durchführung einer Diez-Veranstaltung. Einzelne Werke könnten (elektronisch) vervielfältigt werden und anschließend für Besucher zur Verfügung gestellt werden.
Eine weitere mögliche Idee wäre die Gründung einer Theatergruppe: So könnten Theateraufführungen mit Diez-Literatur durchgeführt, aber auch andere hochkarätige Werke als Grundlage genommen werden.
Industriekultur Netphen, Arbeitswelt Netphen, Forschung Uni Siegen
Die Arbeitsgruppe hat die folgenden Ergebnisse aufgrund der Dreis-Tiefenbacher Situation erarbeitet. Wünschenswert wäre die Erhaltung folgender Bauwerke: Altes Wasserwerk und Alexanderbrunnen, Bahnhofsgebäude und Eisenbahnbrücke über die Sieg als Teil eines Fußweges auf dem Unterbau der ehemaligen Gleisanlagen sowie die Dreisbacher Mühle mit den Mühlengräben.
Des Weiteren sollten verschiedene Bereiche der Netphener Arbeitswelt dargestellt und in Zusammenarbeit mit der Universität Siegen erforscht werden.
Erschließung neuer Kulturräume
Die Arbeitsgruppe erörtert die Möglichkeiten eines Leerstand-Managements unter Federführung der Stadt Netphen. Hierbei müsste das Gespräch mit Immobilieneigentümern im Umfeld gesucht und die Eigentümer davon überzeugt werden, dass eine Zwischennutzung mehr Vorteile aufweisen kann als ein Leerstand.
Die Arbeitsgruppe „Bildende Kunst & Kulturtourismus“ hat folgende Punkte erörtert:
Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe schlugen den Aufbau einer Grafikwerkstatt möglichst nah am Rothaarsteig als Alleinstellungsmerkmal für Netphen vor. Eine solche Grafikwerkstatt könnte von Wandertouristen besucht werden, eventuell mit einem Workshop-Angebot.
Eine weitere Idee wäre die Umsetzung eines Kunstmarktes. Damit würde Künstlern und Künstlerinnen die Möglichkeit gegeben, niveauvolle Kunst auszustellen und zu verkaufen.
Geeignete Räume für Ausstellungen wie z.B. Schaufenster könnten alternativ zu den bereits vorhandenen Ausstellungsräumen genutzt werden.
Weiter wurde die Idee geäußert, eine Stadtführung bzw. Wanderung zum Thema Diez-Schwestern mit einer Einbindung des Katharina-Diez-Platzes auf den Weg zu bringen.
Für (Hobby-) Fotographen könnten attraktive Motiv-Wanderungen ausgearbeitet werden.
Die Gruppe erörterte auch die Aufwertung der Keltengeschichte im Raum Netphen. Dem Thema wird eine besondere Bedeutung für die Touristik beigemessen. Die Erforschung des Areals Alte Burg könnte noch einmal in Angriff genommen worden.
Außendarstellung & Vernetzung, Bestandsaufnahme, Kulturschätze, Kulturaktivitäten, Jahreskulturkalender
Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe befassten sich mit der Problematik fehlender Informationen. Entscheidende Frage: Wer macht wann was? Es wurde vorgeschlagen, einen ortsteilübergreifenden Veranstaltungskalender zu erstellen. Dazu wäre es erforderlich, dass alle kulturtreibenden Vereine ihre Termine auf der Homepage der Stadt Netphen im Veranstaltungskalender eintragen. Daraus könnte über ein besonderes Modul ein gedruckter Jahreskalender erzeugt werden.
Um die Vollständigkeit des Kalenders zu gewährleisten, könnte die Terminanmeldung ggf. als eine Art „Bringschuld“ in Abhängigkeit von der finanziellen Unterstützung, die kulturtreibenden Vereine erhalten, gesehen werden. Aktuelle Veranstaltungshinweise sollten verstärkt auch über Printmedien, Lokalradio sowie TV publiziert werden, um somit noch mehr Kulturinteressierte zu erreichen.
Terminüberschneidungen lassen sich zwar generell nicht vermeiden, dennoch wäre eine bessere Planung und Koordinierung möglich.
Die Gruppe einigte sich ferner auf den Vorschlag zur Erstellung eines „Kulturatlas“, welcher eine Sammlung von Veranstaltungen bzw. Terminen zum Thema Kunst und Kultur beinhaltet. Zu klären wären die Fragen, wo sich Kunstwerke, Kulturdenkmäler, Stehende Stadtführung, etc., befinden und was die Kultur in Netphen ausmacht.
Eine weitere Idee der Arbeitsgruppe war der Aufbau eine Newsletters, der von einzelnen Mitgliedern abonniert werden könnte, und die Nutzung von Facebook. Ein Presseverteiler mit den einzelnen Ansprechpartnern wäre hilfreich.
Weiter erörterte die Gruppe ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Netphen: Folgende Themenschwerpunkte wurden genannt: Kunstsommer, Kunst- und Musikwochenende sowie ein Jahresthema. Dieses Thema wurde auch in der Gruppe „Veranstaltungstermine für Netphen gesamt, Mäzenatentum, Sponsoring“ weiter erörtert.
Veranstaltungstermine für Netphen gesamt, Mäzenatentum, Sponsoring
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde beschäftigten sich vertiefend mit den Themen der Arbeitsgruppe „Außendarstellung & Vernetzung, Bestandsaufnahme, Kulturschätze, Kulturaktivitäten, Jahreskulturkalender“.
Terminplanung, Terminsammlung sowie das Anschreiben der Vereine könnte die Stadt Netphen übernehmen. Die Termine sollten bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eingestellt sein. Es gäbe die Möglichkeit schon frühzeitig bekannte größere Termine (Jubiläum etc.) für spätere Jahre mitzuteilen. Um eine optimale Terminplanung zu gewährleisten, wäre im Falle der kulturtreibenden Vereine ggf. eine Zuschusszahlung in Abhängigkeit von den Terminanmeldungen evtl. hilfreich. Die Möglichkeit für ein solches Verfahren müsste geprüft werden.
Der nächste Schritt wäre die Entwicklung eines Jahreskalenders. Zusätzlich zu den Veranstaltungsterminen könnte darin eine Liste der Kultur- und Kunst, Naturdenkmäler, Geo-Daten, QR-Codes, aufgeführt sein.
Die Finanzierung von Kulturprojekten könnte durch den städtischen Fördertopf aus Sparkassenmitteln gewährleistet werden. Weitere Förderideen sind z.B. auf der Website www.start-next.de zu finden.
Weiter erörterte die Arbeitsgruppe den Vorschlag, die Veranstaltungen eines jeden Jahres unter ein Thema zu stellen. Zur Findung eines Themas könnte jeweils eine Jahresthemenkonferenz organisiert werden. Jährlich würde dann entschieden werden, welches Thema das Jahr begleiten soll. Ein Beispiel wäre Wasser.
Im Jahr 2020, dem 125. Jahrestag des „Ersten Motor-Omnibusses“, könnte das Thema „Bus“ lauten. Als Vorbereitung müssten unter anderem Busunternehmen angesprochen und weitere Kooperationspartner gefunden werden.
Ein weiterer Punkt wäre die Betonung der Besonderheit Netphens: „Die Drei-Quellen-Stadt am Rothaarsteig“ als Alleinstellungsmerkmal.