Gemeinsam geht’s besser -
Erfahrungen mit der 'Taschengeldbörse'
In den Frühjahrs- und Sommermonaten mit der Fülle an blühender und grünender Natur sieht alles malerisch schön aus. Jedoch bringt die Natur in den kommenden Monaten auch jede Menge Arbeit mit sich. Und die kann auf Dauer auch älteren Menschen schwer fallen, die sonst rüstig durchs Leben marschieren.
Gut zu wissen, dass sich die Netphener Senioren für diese und andere Dinge tatkräftige Hilfe suchen können bei der „Taschengeldbörse“ der Stadt Netphen.
Freiwillig als junger Mensch anderen Leuten für einen kleinen Obolus hilfreich unter die Arme zu greifen, das ist der Ansatz der Taschengeldbörse. Hier bieten junge Menschen, vorwiegend Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren, gegen kleines Geld ihre Unterstützung an. Ob Einkaufen, Rasenmähen, Laubkehren oder Autowaschen – die Schüler helfen gegen ein Taschengeld in Höhe von fünf Euro pro Stunde bei allen Diensten, die in einem Haushalt anfallen.
Noah Kurzweg nimmt an der Taschengeldbörse der Stadt Netphen teil. In regelmäßigen Abständen mäht er den Rasen einer Seniorengemeinschaft im Ortsteil Netphen. Die Chemie stimmt. Der 15 jährige Schüler besucht die Realschule am Kreuzberg in Netphen. In einem Gespräch mit der Senioren-Service-Stelle der Stadt Netphen berichtet der Schüler
- Ich habe mich im Jahr 2013 bei der Taschengeldbörse der Stadt Netphen für die Verrichtung von Gartenarbeiten, Schnee räumen, Einkaufsdienste und Hilfe im Haushalt angemeldet.
- Die Arbeit für ältere Menschen, die bestimmte Tätigkeiten im Alltag nicht mehr verrichten können, macht mir Spaß.
- In den mittlerweile 2 Jahren habe ich mehrere Jobs angenommen und hierdurch auch mein Taschengeld aufgebessert.
- Ich habe schon einiges gelernt und kann mir meine Arbeit flexibel einteilen.
- Zu den Senioren habe ich eine herzliche Beziehung aufgebaut. Die Menschen freuen sich jedes mal wenn ich komme, um zu helfen.
- Nach seinem Realschulabschluss möchte Noah eine weiterführende Schule besuchen. Schon jetzt überlegt er, ob er auch dann weiterhin den Senioren und der Taschengeldbörse Netphen die Treue halten möchte.
„Schule geht natürlich immer vor“, ergänzt Noah Kurzweg.
In einem Gespräch mit Frau Wunderlich, für die Noah zurzeit die Rasenpflege übernommen hat bestätigt diese, dass die Arbeiten gewissenhaft und ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die Rentnerin ist noch topfit, kann die Hilfe des Schülers für den großen Rasen aber gut gebrauchen,
Frau Wunderlich lobt in diesem Zusammenhang die Initiative der Senioren-Service-Stelle der Stadt Netphen, die die Taschengeldbörse ins Leben gerufen hat und bedankt sich für die schnelle Hilfe bei der Vermittlung des Schülers.
Die Taschengeldbörse hat mittlerweile 61 Schüler aus verschiedenen Ortsteilen als Jobnehmer registriert. Das Angebot der Schüler wird in den 21 Netphener Ortsteilen von der älteren Generation gut angenommen. 49 Jobanbieter nehmen mittlerweile die Dienste der Schüler in Anspruch. Es wäre schön, wenn noch mehr ältere Bürger um Unterstützung und Hilfe anfragen, berichtet Klaus Opitz von der Stadtverwaltung Netphen, der die Vermittlung zwischen Jung und Alt wahrnimmt.Ebenso freut sich die Taschengeldbörse über jede Neuanmeldung von Schülern, die ihre Arbeitskraft freiwillig für die ältere Generation anbieten.
Ansprechpartner für die Taschengeldbörse bei der Stadtverwaltung Netphen ist
Klaus Opitz
Telefon: 02738 603-143
E-Mail: k.opitz@netphen.de
Informationen zur Taschengeldbörse