Helens erste offizielle Fahrt
Am 30. April 2015 hatte Familie Mantai aus Netphen-Brauersdorf zur feierlichen „Eröffnung“ des Treppen-Plattformlifts für die schwer erkrankte Helen Mantai eingeladen.
Die Elfjährige leidet an einer nicht therapierbaren Energie-Stoffwechsel-Erkrankung, die sie an den Rollstuhl fesselt. Die insgesamt 36 Stufen von der Straße bis zum am Hang gelegenen elterlichen Wohnhaus haben das Tragen von Helen und ihrem Equipment bisher enorm erschwert. Die extrem steile und sich über 24 Meter erstreckende Treppe konnte bislang nur mit großer körperlicher Anstrengung überwunden werden. Selbst andere Wege - wie z.B. der über dem Haus gelegene Schotterweg - waren wegen der vielen Schlaglöcher und dem regen landwirtschaftlichen Verkehr alles andere als optimal, um Helen sicher in ihrem Rollstuhl fortzubewegen.
Dank des Siegener Vereins „Handycap“ und seinen zahlreichen Spendenaufrufen haben Helen und ihre Familie nun keine Schwierigkeiten mehr, die Treppe zu überwinden und freuen sich über den neuen Treppenlift. Die Firma „Heinzerling“ hat während des letzten Jahres unter ständigem Kontakt zu „Handycap“ einen Treppen-Plattformlift gebaut, der das bisher größte Projekt der Firma darstellt. Auch für den gemeinnützigen Verein war die Organisation und Planung dieses Projektes eine große Herausforderung.
Die 38.500 Euro teure Einzelanfertigung besitzt eine Tragfähigkeit von 225 kg und überwindet die insgesamt 24 Meter der Treppe in ca. zwei bis drei Minuten. Trotz noch ausstehender kleinerer Abschlussarbeiten konnte Helen den eigens für sie angefertigten Lift mit ihren Eltern Heidrun und Andreas Mantai erstmals benutzen. Da solche Treppenlifte ursprünglich im österreichischen Alpenland genutzt werden und daher über beheizte Umläufe verfügen, ist es Helen sogar im Winter möglich, ungefährdet und sicher fortbewegt zu werden.
Die Eröffnung und „Jungfernfahrt“ des Treppenlifts bereitete der mutigen Helen sichtbar viel Freude, denn sie strahlte und winkte den Anwesenden zu. Die Vereinsmitglieder von „Handycap“, Helens Familie, Freunde, die Vertreter der Presse sowie Netphens Bürgermeister Paul Wagener freuten sich mit der Elfjährigen und konnten sich davon überzeugen, dass die Unterstützung dieses Projektes einer Familie zugutekommt, die für das entgegengebrachte Engagement mehr als dankbar ist und nun erleichtert in die Zukunft blicken kann.