„Zinnober“ – Celtic Night - am 21.3. im Alten Feuerwehrhaus
Erneut bescherte die Celtic Night mit „Zinnober“ dem Kulturforum Netphen im schmucken Alten Feuerwehrhaus in Netphen ein ausverkauftes Haus und das Publikum sollte einen ausgiebigen Abend mit allen Facetten keltischer Folkmusik erleben, die sich von traditionellen und zeitgenössischen Folksongs aus Kanada, Schottland und Irland bis hin zu Australien spannte.
Passend dekoriert mit keltischen Tüchern, Flaggen und anderen Devotionalien nahm die aus dem Soester Raum stammende Band „Zinnober“ mit Alexandra Happ (Gesang, Percussion, Gitarre), Theo Steins (Piano, Akkordeon), Matthias Dicke (Fiddle, Gitarre, Gesang) und Peter Mussler (Gitarre, Gesang) in einem mehr als dreistündigen Konzert das zuweilen andächtig zuhörende, zuweilen begeistert mitmachende Publikum auf eine Reise, in der dieses so manches Mal auch selbst zum Akteur wurde, wie etwa beim Song „If it wasn’t for your Wellies“, bei dem Freiwillige aus dem Publikum mittels hochgehaltener Texttafeln die Zuhörer als vielstimmigen Chor zum Mitsingen aufforderte oder aber auch im Mitsingen von Refrains verschiedenster Songs.
Beeindruckend war vor allem Alexandra Happs gälischer Gesang, den sie als einzige deutsche Sängerin perfekt beherrscht und mit dem sie gekonnt die traditionellen Songs darbot, wie z. B. beim Lied „An Toll Dubh“, welches nur eins von mehreren Songs der schottischen Folk-Rock-Legende „Runrig“ war, und von denen sie auch weitere Songs wie u.a. „Every River“ oder das Traditional „Loch Lomond“, das von ihnen auch anlässlich jedes einzelnen Konzertes als letzte Zugabe gespielt wird, intonierten. Besonders eindrucksvoll war auch das virtuose Geigenspiel des erst 20jährigen Matthias Dicke vor allem beim bekannten Gassenhauer „Cotton Eye Joe“, aber auch bei der „heimlichen“ schottischen Nationalhymne „Caledonia“, der Alexandra Happ mit ihrer wundervollen Sopranstimme darüber hinaus ihre eigene Interpretation gab.
Begleitet von oft witzigen und humorvollen Einführungen in manchmal schräge Songs wie den „Drag Queen Blues“ über Transvestiten, oder „The Mermaid“ über die unmögliche Beziehung zu einer Meerjungfrau hatte man zudem die Lacher des Publikums auf seiner Seite. Trotz des mehr als dreistündigen Konzerts ließen es sich die Zuschauer jedoch nicht nehmen, noch weitere zwei Zugaben einzufordern und mit dem bezeichnenden Schlusslied „Put out the Lights“ der Oysterband durften bei diesem wohltuend akustischen Abend endlich auch „die Lichter“ ausgehen.
Text: Anne Weber