Schulisches Mobilitätsmanagement

Schulwege rund um das Gymnasium sollen sicherer werden

Im Juli 2025 ist der Startschuss für das Projekt „Schulisches Mobilitätsmanagement für das Gymnasium Netphen“ gefallen. In einem gemeinsamen Termin mit Verwaltung, Schulleitung und Polizei stellte das beauftragte Planungsbüro bueffee eGbR den vorgesehenen Projektfahrplan und die inhaltlichen Bestandteile vor.

Das Problem der Elterntaxis macht auch vor weiterführenden Schulen nicht Halt. Ein unattraktiver ÖPNV, viele Steigungen für Radfahrende oder gefährliche Situationen im Straßenverkehr sorgen dafür, dass Eltern ihre Kinder vielerorts noch mit dem Auto zur Schule bringen. Durch die Lage der Schule im Wohngebiet mit schmalen Wohnstraßen und angrenzenden Kindertagesstätten sind außerdem viele verschiedene Interessen zu berücksichtigen.

Wo müssen sichere Querungsmöglichkeiten geschaffen werden? Welche Standorte eignen sich für Elternhaltestellen? Besteht die Möglichkeit der Einrichtung einer Schulstraße? Mit diesen und weiteren Fragen wird sich das Planungsbüro in den nächsten Monaten intensiv auseinandersetzen. Im Projektverlauf sind unter anderem Schülerbefragungen, Schulwegchecks, Workshops und ein gemeinsames Projekt mit den Schülerinnen und Schülern vorgesehen. Da verschiedene Interessengruppen und externe Akteure zu beteiligen sind, spielt auch eine gute Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit eine zentrale Rolle.

Ziel des Projektes ist vor allem, die Verkehrssituation rund um das Gymnasium Netphen zu verbessern und die Schulwege sicherer zu gestalten. Gleichzeitig steht die Förderung der eigenständigen Mobilität der Schülerinnen und Schüler sowie das Aufzeigen von verschiedenen Mobilitätsoptionen (ÖPNV, Radverkehr, Fußverkehr) für die Eltern im Fokus. Die Stadt Netphen freut sich auf die gemeinsame Arbeit an dem Projekt.

Mobilitäts-Workshop 2024

Verwaltung, Politik, Schulleitung, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler diskutierten bei einem Workshop zum schulischen Mobilitätsmanagement am 24. April 2024, wie die Wege zur Schule sicher und eigenständig zurückgelegt werden können.

Das Problem der Elternhaltestellen macht auch vor weiterführenden Schulen nicht Halt. Da, wo der ÖPNV eher selten fährt und starke Steigungen das Radfahren wenig attraktiv machen, werden vielerorts noch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen zur Schule gebracht. Die Lage der Schule in Wohnorten mit schmalen Wohnstraßen und anliegenden Kindertagesstätten macht es hier fast unmöglich, die Interessen der unterschiedlichen Akteure zusammenzubringen und sichere Schulwege aufzuzeigen.

In der Stadt Netphen wurde dieses Problem nun in einem Workshop diskutiert und ein Weg überlegt, auf den sich die Akteurinnen und Akteure verständigen konnten.


„Das Problem des eher unzuverlässigen ÖPNV und unattraktiven Umsteigesituationen werden im neuen Nahverkehrsplan angegangen, da ist die Stadt Netphen mit dem Kreis in Gesprächen“, so Corinna Buro, Mobilitätsmanagerin der Stadt Netphen, die den Workshop von Seiten der Stadt organisiert hat.

Der Workshop bot mit der Methode des Backcasting Tools die Möglichkeit, die Schritte zur Vision der Teilnehmenden, einem sicheren und attraktiven Schulweg der Schülerinnen und Schüler, aufzuzeigen. Ob die Lösung am Ende der von einigen Teilnehmenden vorgeschlagene Sessellift zur Schule ist, eine Schulstraße eingerichtet wird oder andere wirksame Maßnahmen gefunden werden, soll im Rahmen eines Mobilitätskonzeptes für den Schulstandort analysiert und erörtert werden. Dafür möchte die Stadt Netphen Fördermittel aus der Förderrichtlinie Vernetzte Mobilität und Mobilitätsmanagement in Anspruch nehmen.

„Wie hoffen, dass wir in Zukunft den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben können, den Weg zur Schule sicher zu Fuß zurückzulegen, ob von Zuhause, der Bushaltestelle oder einer möglichen Hol- und Bringzone“, bringt Beigeordneter Andreas Fresen den Wunsch der Teilnehmenden zum Ausdruck.

Dass der Weg hoch zur Schule auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann, zeigen schon einige wenige Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen einer Kurzumfrage im Vorfeld des Workshops befragt wurden. Hier gibt es durch eine bessere Infrastruktur noch viel Potential. „Pedelecs und E-Scooter sind für über 14-jährige mittlerweile eine gute Alternative, um auch Steigungen zur Schule zu überwinden. Sie müssen aber sicher abgestellt werden können und ihren Platz im Straßenraum haben“, findet Carsten Elkmann vom Büro Elkmann Klimaschutz & Mobilität, der den Workshop mit seiner Praxiserfahrung begleitete. Derzeit unterstützt er bereits die Stadt Hilchenbach beim schulischen Mobilitätsmanagement und ist in vielen weiteren Kommunen unterwegs. „Bisher hat sich bei Umfragen an anderen Schulen gezeigt, wer Fahrrad fährt, wünscht sich keine andere Option für den Schulweg.“

Das Gymnasium in Netphen setzt dabei ein erstes Zeichen und macht beim Schulradeln NRW mit. Wir wünschen den Schülerinnen und Schülern dabei viel Erfolg!