Sekundarschule Netphen
Leitung: Andrea Benito
Sekretärin: Sabine Horacsek
Steinweg 22
57250 Netphen
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Kooperation zwischen Sekundarschule Netphen und Abteilung Didaktik der Biologie besiegelt
Didaktik ist die Theorie des Unterrichtens – die will gelernt sein, dennoch ist die Praxis, also die Umsetzung des Gelernten in der Schule die eigentliche Kunst des Unterrichtens. Studierende des Fachs Biologie für das Lehramt können ihre Theorien und Überlegungen zu Unterrichtsvorhaben nun an der Sekundarschule Netphen konkret umsetzen, ausprobieren und an der Universität auswerten.
Ideengeber war Dr. Björn Hendel von der Abteilung „Didaktik der Biologie“, der sich nach dem Kontakt einer Studierenden zur Sekundarschule Netphen auf Grund ihrer Bachelorarbeit diese Form der Zusammenarbeit gut vorstellen konnte. Schulleiterin Julia Cruz Fernandez befürwortete das Projekt sofort, denn die Win-Win-Situation für beide Seiten war schnell klar: „Die Universität hat trotz unserer sehr guten Schulausstattung in den Naturwissenschaften insbesondere im Hinblick auf Laborarbeiten natürlich andere Möglichkeiten im Fach Biologie. Da nutzen wir gerne den außerschulischen Lernort.“
Biologielehrerin Tanja Knuth brachte die Idee in die Fachkonferenz ein. Die thematische und methodische Einbindung des Lernorts Universität in den Biologieunterricht ist nunmehr für die 8. Klassen während der Fahrtenwoche der Schule im September angedacht. Bis dahin ist der neue Labortisch der Universität geliefert und steht für Experimente zum Beispiel zur Photosynthese bereit. Die Studierenden ihrerseits waren bereits da: Zu Jahresbeginn fanden zunächst Hospitationen in den Klassen 5 statt, um einen Überblick über die Situation der Klasse zu erhalten. Die Studierenden haben sich dann für das Thema „Überleben in der Kälte“ aus dem Jahresarbeitsplan der Sekundarschule entschieden. Im Unterricht von Studienrat Arne Löcherbach erprobten sie ihre Unterrichtsplanungen in Unterrichtsstunden zum „Winterfell“ und zur „Nahrungssuche im Wald“.
Alle Beteiligten zeigten sich begeistert von der Umsetzung der Zusammenarbeit. „Die Klassen waren klasse!“ lautete die Zusammenfassung - bekanntlich grau ist alle Theorie, das Leben in einer Schule ist aber bunt!
Vielfalt und Zusammenhalt sehen und erleben in der Sekundarschule Netphen
Landrat Andreas Müller zu Besuch in der Sekundarschule Netphen
Im Mai dieses Jahres rief Landrat Andreas Müller seine Initiative „Vielfalt und Zusammenhalt in Siegen-Wittgenstein“ ins Leben. Julia Cruz Fernandez, Schulleiterin der Sekundarschule Netphen, nahm daran teil und stellte fest, dass die Inhalte der Initiative genau das beschreiben, was in der Sekundarschule Netphen jeden Tag gelebt wird: Vielfalt in vielfältiger Hinsicht und Zusammenhalt aller Menschen in der Schulgemeinschaft. Das sind die grundlegenden Säulen, die beim Aufbau der noch jungen Schule zählen (gegründet 2012 und derzeit die Klassen 5 bis 9 umfassend).
So lud sie Landrat Andreas Müller in ihre Schule ein, sich genau das anzusehen. Er folgte der Einladung spontan und kürzlich war es dann soweit – er kam und machte sich ein umfassendes Bild von der Schule. Auch Paul Wagener, Bürgermeister der Stadt Netphen und häufiger Gast in der Sekundarschule, schloss sich der Einladung gerne an.
Vielfalt hat an der Sekundarschule Netphen viele Gesichter. Die Schule ist eine Schule „für alle (Netphener) Kinder“ – so ist es auch in der Broschüre formuliert, die die Stadt Netphen als Schulträger über ihre beiden weiterführenden Schulen, dazu zählt auch das Gymnasium Netphen, herausgibt. Die Broschüre ist bei der Stadt, in den weiterführenden Schulen und über die Grundschulen erhältlich.
Landrat Andreas Müller erlebte nicht alle der mittlerweile 421 Schülerinnen und Schüler. Er besuchte exemplarisch die Klasse 8b mit 26 Schülerinnen und Schülern. Drei dieser Jugendlichen haben den Förderschwerpunkt „Lernen“, werden also nach eigenem Lerntempo und Lernfortschritt unterrichtet. Die Schulleiterin erklärt dazu: „Die Themen Inklusion und Integration sind aus der Schullandschaft nicht mehr wegzudenken. Es ist insgesamt betrachtet gut, dass es so ist. Wir wollen Schwierigkeiten nicht wegdiskutieren, allerdings erleben wir mehr Bereicherung und lernen immer wieder Neues. Schule ist bunt und vielfältig. Da ist es logisch, dass wir zusammenhalten. Sonst ist unser Leben und Lernen in der Schule schlicht nicht möglich.“
Im weiteren Verlauf nahmen Landrat und Bürgermeister an einer Vollversammlung, genannt „Zusammenzeit“, der Jahrgangsstufen 8 und 9 teil. Beide richteten schwungvolle und motivierende Worte an die jungen Zuhörer. Besonders beeindruckt zeigten sie sich vom Auftritt der Big Band, die unter der Leitung von Musiklehrer Florian Schnurr zwei Stücke aus den Bereichen Jazz und Pop spielte und eine mitreißende Wirkung auf die Zuhörerschaft hatte. Danach folgte der Auftakt zur offiziellen Teilnahme an der Initiative „Vielfalt und Zusammenhalt in Siegen-Wittgenstein“.
Landrat Müller und Schulleiterin Cruz Fernandez besiegelten die Teilnahme mit einem Handschlag und ergänzten die Präsentationswand mit allen Kooperationspartnern der Schule in der Mensa um das passende Bild zur Initiative. Umrahmt wurde der Beginn der Teilnahme von Schülerinnen und Schülern der Schule, die zu Hause auch eine andere Sprache sprechen können als Deutsch. Erstmalig traten dabei Kinder und Jugendliche mit Flüchtlingsgeschichte ans Mikrofon und stellten ihre Heimatsprache vor – so klangen „Herzlich Willkommen“ und „Guten Tag“ vielfältig durch die Mensa und dies zeigte einmal mehr den Zusammenhalt in der Schülerschaft ohne Grenzen und Barrieren.
Abgerundet wurde die „Zusammenzeit“ durch ein Gespräch mit einer Schülergruppe, in dem es um die Willkommenskultur unter der Schülerschaft ging – aber auch die Frage, ob der Landrat überhaupt Freizeit habe, wurde gestellt und von Andreas Müller ebenso beantwortet wie die anderen Fragen oder Hinweise zu Problemen. Einen Tag in der Woche versucht er frei zu haben, war sich aber mit Bürgermeister Wagener einig, dass das nicht immer klappt.
Zum Schluss besuchten Landrat Müller und Bürgermeister Wagener die „Klasse der Nationen“, in der die zurzeit 31 Schülerinnen und Schüler mit Flüchtlingsgeschichte vor allem Deutsch lernen, aber auch in anderen Fächern unterrichtet werden, damit sie schnell in ihre eigentliche Schulklasse wechseln können. Die Kinder und Jugendlichen stellten sich vor und zeigten, dass sie in kürzester Zeit die deutsche Sprache erlernen können und den „hohen Besuch“ zu schätzen wussten.
Das abschließende Versprechen „Ich komme gerne wieder!“ von Landrat Müller wird die Schule sicher aufgreifen. Sie lud daher bereits jetzt zum Kulturabend am 6. April 2017 ein, der unter dem Motto „Punkte“ steht.
Text und Foto: Sekundarschule Netphen
„Überzeugender Entwicklungsstand“ an der Sekundarschule Netphen
Qualitätsanalyse an der Sekundarschule mit hervorragendem Ergebnis
„Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen.“ Dieses Zitat des Komponisten Anton Bruckner hat Andreas Kremer, Qualitätsprüfer bei der Bezirksregierung Arnsberg, aus dem Schulprogramm der Sekundarschule Netphen genommen, um eine Bilanz aus den Besuchstagen während der Qualitätsanalyse (kurz: QA) an der Sekundarschule Netphen zu ziehen: Er bescheinigt der Schule, dass sie „in der kurzen Zeit ihres Bestehens schon deutlich mehr errichtet hat als das Fundament“ und benennt im Bericht zur QA insbesondere das Leitbild („Gemeinsam.Ankommen.“), die Identifikation, die Teamstrukturen, die unterrichtswirksamen Konzepte, die Arbeitsplanung sowie die Führungsverantwortung als Gelingensfaktoren“.
„Nur Plus und Doppelplus, wobei gerade letzteres vorbildlich beinhaltet und richtig oft vorkommt, das macht mich schon sehr stolz – auf alles an unserer Schule irgendwie!“ Barbara Schmidt, Didaktische Leiterin der Sekundarschule Netphen, lässt ihrer Freude freien Lauf. An den ersten Anruf im November 2014 kann sich Schulleiterin Julia Cruz Fernandez auch noch gut erinnern: „Dieser Anruf ist immer der Auftakt und man weiß, dass man jetzt dran ist als Schule. In unserem Falle wussten wir aber, dass alle Sekundarschulen, die wie wir 2012 an den Start gegangen sind, in dieser Überprüfungsrunde dabei sind.“ Mit der an der Schule eingerichteten Steuergruppe für Organisationsaufgaben und für strukturierte Abläufe in pädagogischen und überfachlichen Fragen erfolgte die Phase der Vorbereitung. Für Jürgen Weber, Stellvertretender Schulleiter, war das die intensivste Zeit, „wobei wir seit Schulstart vor vier Jahren immer hart arbeiten, denn eine Schule ans Laufen zu bringen und allen Beteiligten möglichst gerecht zu werden, das ist schon viel. Wir verspüren ja auch schon mal Gegenwind, sind immer noch die Neuen. Dass insbesondere unsere Teamstrukturen und unser Unterricht, wie wir ihn planen und vor allem machen, nun so positiv bewertet wurden, das zeigt, dass der Weg der richtige ist.“
An der Sekundarschule Netphen werden derzeit 361 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 bis 8 unterrichtet. Die Schule hat wie alle Gesamtschulen bzw. Schulen des längeren gemeinsamen Lernens ein weitläufiges Kurssystem, so dass jeder seinen Weg zum Schulabschluss (vom Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10 bis zur Fachoberschulreife mit der anschließenden Möglichkeit zum Abitur) machen kann. Das Ergebnis der QA wurde im Schulausschuss der Stadt Netphen von Andreas Kremer am 6. Juni vorgestellt und wird nun in den Gremien der Schule bekannt gemacht.
Vom 9. bis 12. Mai wurde die Schule von den Qualitätsprüfern Andreas Kremer, Svenja Reddig sowie Manfred Klose als Pädagogischem Mitarbeiter (alle Bezirksregierung Arnsberg) besucht. Ein Schulrundgang durch das Gebäude hatte bereits im Vorfeld im Beisein des Schulträgers stattgefunden. An den Besuchstagen wird ohne Ankündigung die Klassentür geöffnet und der Unterricht, der gerade stattfindet, bewertet. Dies geschieht in allen Jahrgangsstufen und in allen Fächern durchgängig. Dabei stellen die Prüfer fest, ob das, was da stattfindet zum Beispiel zum Lehrplan passt, gesichert ist, dass die Schülerinnen und Schüler das Gelernte auch anwenden können, die Leistung nach festgelegten Grundsätzen für alle bewertet wird und so weiter. Die Überprüfungskriterien sind sehr umfangreich und vielfältig, werden daher sofort am Laptop eingegeben, verarbeitet und prozentual errechnet. Am letzten Tag konnte das Ergebnis in Kurzversion daher bereits dem Kollegium vermittelt werden. Auch Michael Okon-Gerling, zuständiger Dezernent von der Bezirksregierung Arnsberg für die Sekundarschule Netphen, war hier anwesend und ist sich sicher: „Ich muss vermutlich lange warten, bis ich so ein Ergebnis noch mal sehe.“ Der Schule wurde in allen Punkten bescheinigt, dass sie zielorientiert genau so arbeitet, wie es von Seiten des Ministerium für Schule und Weiterbildung nach dem Schulgesetz und den Lehrplänen für Gesamt- und Sekundarschulen in Nordrhein-Westfalen gedacht ist – und mehr als ein Dutzend Mal bekam die Schule das erwähnte Doppel-Plus für vorbildliche und nachhaltige Arbeit zuerkannt. Lediglich die „Anlage und Ausstattung des Schulgeländes“ am Kreuzberg erachteten die Prüfer als nicht unterstützend „für die Nutzung für Unterricht sowie für sinnvolle Pausen- und Freizeitaktivitäten“. Allerdings ist dies Schule und Schulträger bekannt und gemeinsam wurde und wird an der Verbesserung gearbeitet.
„Der einzige andere, entwicklungsbedürftige Aspekt war auch vorher fast klar“, fasst Abteilungsleiterin Sandra Sippel zusammen, „das ist das Thema Förderung für die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Wir sind auch hier auf einem guten Weg und haben tragfähige Konzepte. Aber das Gesamtthema Inklusion wird uns noch lange beschäftigen, wobei die äußeren Bedingungen seitens des Landes wie zum Beispiel die Stellenausstattung mit Sonderpädagogen wohl vorsichtig ausgedrückt ausbaufähig sind“.
Insgesamt jedenfalls ist die Schule zu Recht glücklich und stolz auf ihr hervorragendes Ergebnis. Und gemäß dem Leitbild Gemeinsam.Ankommen. werden alle Beteiligten nun genau so fleißig und intensiv weiterarbeiten. Ab Sommer 2017 ist die Schule in allen Jahrgangsstufen 5 bis 10 fertig aufgebaut „und wenn das schon schnell vorbei geht wie die ersten vier Jahre oder die Zeit rund um die QA, dann geht´s ja schnell, bis wir zum ersten Mal eigene Abschlussklassen haben“ ist sich Schulleiterin Julia Cruz Fernandez ganz sicher.
Die Qualitätsanalyse (QA) ist „ein Verfahren der externen Evaluation in Nordrhein-Westfalen“. So definiert das Landesministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen die Qualitätsanalyse auf ihrer Internetseite. Soll heißen, die Schulen werden besucht, beraten, überprüft, angeschaut – kurzum von außen betrachtet und bewertet.
Die Qualitätsanalyse besteht aus einer Vor- und einer Hauptphase. In der Vorphase werden Abstimmungsgespräche geführt und jede Schule kann in der Folgezeit entsprechend ihrer ausgewählten Entwicklungsziele weiter arbeiten. Bestimmte Unterlagen wie schulinterne Lehrpläne und Organisationsübersichten müssen zur Begutachtung abgegeben werden. Der überwiegende Anteil der überprüften Kriterien ist festgelegt und bezieht sich auf die Qualität von Unterricht. Daher steht die Beobachtung von Unterricht im Fokus. Gesprächsrunden mit Eltern, Schülern und Lehrkräften sowie Interviews mit den anderen Beschäftigten in Schule (Sozialpädagogin, Schulsekretärin und Hausmeister) runden den Eindruck ab. Jede Schule erhält zum Abschluss einen Bericht mit den Ergebnissen, damit die Weiterarbeit gezielt erfolgen kann.