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Kulturforum Netphen eröffnet die Kultursaison mit den Swinging Elephants

Auch in Netphen wird es kulturell wieder sehr lebendig und zur Eröffnung der neuen Spielzeit ging es gleich mit der regionalen All-Star-Band Swinging Elephants fröhlich beschwingt und begeisternd schmissig im Alten Feuerwehrhaus mit deren seit 2020 coronabedingt mehrfach verschobenen Konzert los. Sogar eine bekannte „Kultur-Macherin“ aus dem Sauerland war mit von der Partie: Mit voluminöser und virtuoser Gesangsstimme wusste Ulrike Wesely, Geschäftsführerin des Kulturguts Schrabben Hof in Silberg und gleichzeitig die Künstlerische Leitung des Vereins MuT-Sauerland, unterstützt von einer kleinen, aber feinen Big-Band, bestehend aus Christian Berner (Klavier), Reinhard Wesely (Bass), Lutz Catterfeld (Schlagzeug), Alexandra Eichner, Carola Nöh, Alexandra Diedrich, Oliver Kern (Saxofon), Hartmut Gumbinger, Armin Mertens (Trompete) und last but not least Thomas Eichner (Posaune) das zahlreich erschienene Publikum mitzureißen. Auch die kleine Bühne des Feuerwehrhauses wurde bei dem Aufgebot an Musikern bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt.
Die Swinging Elephants am 25.09.2022 im Alten Feuerwehrhaus, Netphen
Die Swinging Elephants am 25.09.2022 im Alten Feuerwehrhaus, Netphen

Die Swinging Elephants spannten einen großen Bogen an Klassikern zurück bis zu den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts aus der Ära des Swing über Jazz und Funk bis hin zu Pop-Hits. Elvis Presleys „Blue Moon“ oder Louis Armstrongs „On the Sunny Side of the Street” durften dabei ebenso wenig fehlen wie „Funky Cha-Cha“ von Arturo Sandoval oder „Little Brown“ Jug von Glenn Miller, dessen Werke sowohl den ersten als auch den zweiten Teil des Konzerts beendeten.

Mit witzigen und anekdotenreichen Erläuterungen leitete Ulrike Wesely so manchen Song ein, ließ wissen, dass „Straighten Up and Fly Right“ von einem auf einem Bussard reitenden Affen handele, der diesem drohe, ihn zu erwürgen, wenn er ihn abwürfe. Als bekennender Fan von Ella Fitzgerald outete sich Ulrike Wesely zudem auch mit „It Don’t Mean a Thing“, aus deren Repertoire sie auch das schon fast 100 Jahre alte „Blues Skies“ und weitere Songs wie „Night and Day“ performte. Auch Skurriles wusste sie zu erzählen, wie etwa, dass Nat King Coles „Autumn Leaves“ in der französischen Fassung von Edith Piaf „Les Feuilles Mortes“, die gestorbenen Blätter, heiße. Frank Sinatras "A Day in the Life of A Fool" über einen schwermütigen Mann, der immer wieder zum Haus seiner heimlichen Angebeteten steht, die aber nicht mehr dort wohnt, sang sie hinreißend im typischen Bossa-Nova-Stil.
Auch die zehn Band-Musiker hatten den Rhythmus im Blut und mit der bekannten Zirkus-Melodie von Boots Randolphs "Yakety Sax", auch bekannt als Schlussmelodie der britischen Comedyserie The Benny Hill Show wusste die Tenor-Saxofonistin Alexandra Dietrich temporeich und energiegeladen zu begeistern, bevor der fulminante Abend mit einem Glenn Miller-Medley seinen zunächst würdigen Abschluss fand, gefolgt von den vom Publikum noch vehement erklatschten und zum Mitsingen anregenden Zugaben, Hildegard Knefs "Mackie Messer" und Petula Clarks "Down Town". 

Bildnachweis:
Die Swinging Elephants wussten mit der gesangsstarken Ulrike Wesely (l.) das Netphener Publikum im Feuerwehrhaus mit Evergreens aus 100 Jahren gehörig mitzureißen.

Text und Foto von Anne Weber